… vom einem Patienten, der schwere Schmerzen im oberen und unteren Rücken hat. Aber das Geld reicht nur für
ein Röntgenbild. Was tut nun mehr weh? Welches soll eher geröngt werden?...
… von der kleinen, alten Frau, die nun noch 25 Kg wiegt, die man bei uns längst nicht mehr nadeln und wahrscheinlich an einen Tropf hängen würde. Hier wird sie genadelt, was ihr grosse Schmerzen bereitet. Sie hat gesagt – so die Übersetzerin – dass sie am liebsten sterben würde. Betretenes Schweigen der Umstehenden…
… vom jungen Mann, dessen Körper immer mehr gelähmt ist. Über die letzten Jahre hinweg, schleichend, immer grossflächiger. Er lebt irgendwo auf dem Land, spricht eine andere Sprache, hat keine Verwandten hier (wir wissen ja: die Verwandten übernehmen im Spital die Pflege, besorgen das Essen…)…
… von der Ärztin, die Patienten überredet hat, damit Luzi und ihre Kollegen bei ihnen Ohrakupunktur machen dürfen, indem sie ihnen eine anschliessende Massage versprochen hat… (z.T. haben sie übrigens jetzt Ohrakupunktur gerne!)…
… von einem Arzt, der den Patienten anders (besser) behandelt, wenn die männlichen (!) Verwandten anwesend sind. Dass die Frau des Patienten immer anwesend ist, spielt keine Rolle… (das geht übrigens auch bei einem unserer Hotelangestellten: je nachdem, ob der Boss da ist, muss ich die Eingangstüre selber öffnen oder er „springt herzlich lächelnd“ daher)
… davon, dass Luzi selber anders behandelt wird als ihr männlichen Praktikumskollegen…
… von einem Arzt, der unbedingt Luzi wegen Durchfall behandeln wollte und das „nein“ fast nicht akzeptiert hat. (Man lässt sich hier lieber nicht stechen, die Hygiene der Nadeln ist höchst zweifelhaft. Diesen Grund hat sie ihm natürlich nicht genannt, sonst hätte er wahrscheinlich noch „neue“ Nadeln aufgetrieben!)…
… ein staatsangestellter Arzt – oder auch die Übersetzerin – würden entlassen, wenn sie mehr als 2 Kinder hätten…