Samstag, 22. August 2009

Tam-biêt Hanoi, xin chaò Ebikon!


Nun sind wir also wieder zuhause: nach 5, bzw. 4 Wochen Hanoi.

Im Gepäck der Grund, weshalb wir nach Vietnam gegangen sind: Eine hartverdiente 200 Stunden Praktikumsbestätigung.

Liebe Freunde, Verwandte und Bekannte
es hat uns sehr (!) gefreut, dass ihr an unserem Blog teilgenommen habt.
Cam on nhièu!

Tam-biêt
Luzi + Dani

Mittwoch, 19. August 2009

Wenn mir Luzi vom Spital erzählt…

… vom einem Patienten, der schwere Schmerzen im oberen und unteren Rücken hat. Aber das Geld reicht nur für ein Röntgenbild. Was tut nun mehr weh? Welches soll eher geröngt werden?...

… von der kleinen, alten Frau, die nun noch 25 Kg wiegt, die man bei uns längst nicht mehr nadeln und wahrscheinlich an einen Tropf hängen würde. Hier wird sie genadelt, was ihr grosse Schmerzen bereitet. Sie hat gesagt – so die Übersetzerin – dass sie am liebsten sterben würde. Betretenes Schweigen der Umstehenden…

… vom jungen Mann, dessen Körper immer mehr gelähmt ist. Über die letzten Jahre hinweg, schleichend, immer grossflächiger. Er lebt irgendwo auf dem Land, spricht eine andere Sprache, hat keine Verwandten hier (wir wissen ja: die Verwandten übernehmen im Spital die Pflege, besorgen das Essen…)…

… von der Ärztin, die Patienten überredet hat, damit Luzi und ihre Kollegen bei ihnen Ohrakupunktur machen dürfen, indem sie ihnen eine anschliessende Massage versprochen hat… (z.T. haben sie übrigens jetzt Ohrakupunktur gerne!)…

… von einem Arzt, der den Patienten anders (besser) behandelt, wenn die männlichen (!) Verwandten anwesend sind. Dass die Frau des Patienten immer anwesend ist, spielt keine Rolle… (das geht übrigens auch bei einem unserer Hotelangestellten: je nachdem, ob der Boss da ist, muss ich die Eingangstüre selber öffnen oder er „springt herzlich lächelnd“ daher)

… davon, dass Luzi selber anders behandelt wird als ihr männlichen Praktikumskollegen…

… von einem Arzt, der unbedingt Luzi wegen Durchfall behandeln wollte und das „nein“ fast nicht akzeptiert hat. (Man lässt sich hier lieber nicht stechen, die Hygiene der Nadeln ist höchst zweifelhaft. Diesen Grund hat sie ihm natürlich nicht genannt, sonst hätte er wahrscheinlich noch „neue“ Nadeln aufgetrieben!)…

… ein staatsangestellter Arzt – oder auch die Übersetzerin – würden entlassen, wenn sie mehr als 2 Kinder hätten…

Strassenverkäuferinnen

Ich war heute im Frauenmuseum. Im 3.Stock gibt es eine Ausstellung nur über Strassenverkäuferinnen (es sind übrigens wirklich immer Frauen).

Viele der Strassenverkäuferinnen kommen von ausserhalb. Sie kommen in die Stadt, weil das Einkommen der Familien als Bauern nicht ausreicht. Seit anfangs 2008 ist es in 62 Hauptstrassen, bei historischen und kulturellen Plätzen und auch bei Touristen-Sehenswürdigkeiten verboten, Strassenverkauf zu betreiben. Es soll „zivilisierter“ aussehen.

Auch als ich vor 3.5 Wochen hier am Noibai Flughafen angekommen bin, ist mir aufgefallen, dass es den Menschen nicht erlaubt wird, in ihrer typischen hockenden Stellung auf jemanden zu warten. Sie müssen aufrecht stehend warten. Wahrscheinlich ist das auch "zivilisierter".

Dienstag, 18. August 2009

Das mit der Kuh...

Eure Reaktionen zeigen uns, dass euch das mit der Kuh offensichtlich auch beschäftigt hat...

Wir haben vor ein paar Tagen folgende Postkarte gefunden... :-)

Dichtung und Wahrheit

Luzi und ich müssen manchmal schon auch schmunzeln:
z.B. über ein Zitat aus dem Reiseführer: „Vietnams liebenswerte Hauptstadt ist eine Stadt der Seen, der schattigen Boulevards und der öffentlichen Parks. Die Altstadt mit ihren schmalen Alleen und den unzähligen Geschäften mit traditioneller Handwerkskunst ist ein wahrhaft bezaubernder Ort zum Schlendern und Schoppen. […] Man kann sich getrost treiben lassen durch die Gassen – verlaufen ist kaum möglich, denn die Bahngeleise begrenzen den Bezirk im Norden und die grossen Strassen Phung Hung und Tran Nhat Duat im Osten und Westen.“


Hier ein Foto des „bezaubernden Ortes zum Schlendern und Schoppen“.


Zum "Verlaufen ist kaum möglich":
Natürlich sind wir nun einige Wochen hier und brauchen für bestimmte Sachen die Karte nicht mehr. Aber wir haben die Karte immer dabei (und die Visitenkarte des Hotels). Hier sieht alles sehr ähnlich aus, es sind enorm viele Eindrücke, Verlaufen ist jederzeit sehr leicht möglich. Es kann sein, dass man sich in der Strasse befindet, in welcher das Hotel ist und man geht daran vorbei (zumindest die erste Woche). Gut ist, dass alle Strassen beschildert sind, in einer Schrift, die wir lesen können. So weiss man, dass sich das Hotel irgendwo im Umkreis von wenigen Metern befinden muss!

Und übrigens: Nachts sehen die Strassen anders aus, weil die Tages-Läden dann geschlossen haben und die Trottoirs von vollkommen anderen Geschäften besetzt sein können.

Montag, 17. August 2009

offene Fragen...

Weshalb gibt es hier auffälligerweise fast keine Kleinsttiere (Käfer, Kakerlaken, Vögel, Mücken, Fliegen, Nagetiere...)?

Weshalb wird morgens um 2 Uhr eine Stunde lang in Hörner geblasen und auch dazu gesungen (ein langanhaltender, tiefer Ton)? Wegen des starken Gewitters? Wegen eines Todesfalls?

Was wird täglich um 6 Uhr morgens durch die Lautsprecher (sind in jeder Strasse) dem Volk erzählt, nachdem jeweils das grosse Arbeiterlied abgespielt wurde? (Findet übrigens nicht nur in Hanoi statt, sondern offenbar landesweit).

Findet wirklich ein morgendliches Tai Chi am Kiemsee statt?

Gibt es in der Stadt auch Hund am Spiess wie im Norden?

Was läuft ab, wenn der Polizeiwagen durch die Strassen fährt, etwas durch Lautsprecher sagt und dann ein 6er-Trupp ausschwärmt?

Wenn man schon driving licencies kaufen kann: ist das mit Praktikumsstunden auch möglich? (Damit keine Missverständnisse auftreten: Machen wir natürlich nicht!)

Wird es noch 5 Jahre oder weniger lang dauern, bis in der Altstadt sämtliche Handwerkerläden durch Designerboutiquen ersetzt sind?

Sonntag, 16. August 2009

Akupunkturpraktikum (VI)

Nach den Nadeln folgt das Schröpfen:
Es ist sehr beliebt. Anstelle von Glas- werden hier Bambusschröpfköpfe verwendet. Zusätzlich zur Aussentemperatur heizt dann das Feuer und die Bewegung noch auf, wird doch für gewisse Zeit ein Kopf nach dem anderen immer wieder abgenommen und neu gesetzt. Dieser Kopfwechsel geht sehr schnell, deshalb gibt es die hässlichen Verfärbungen auch nicht…

Vielleicht gibt es dann noch eine kurze Massage und danach ist der Patient entlassen.