Dienstag, 11. August 2009

Akupunkturpraktikum (IV)

Arbeitsweise in der Akupunktur:
Die Ärzte für Akupunktur hier in meinem Praktikumsspital nadeln, schliessen meist das Elektrogerät an, schröpfen und massieren – meist in dieser Reihenfolge. Also machen auch wir dasselbe. Für anderes wie moxen oder Patienten (um)platzieren sind Angehörige oder Zimmernachbarn zuständig. Begrüssung und Verabschiedung der Patienten – auch im Ambulatorium - sehe ich selten, weshalb ich es manchmal tue.
Die Arbeitsbedingungen hier sind etwas anders, als sie der Schweizer TCM-Verband für uns vorgibt. Um ein Bild davon zu geben, beschreibe ich hier einmal unsere übliche Arbeitsweise.
Da wir bei einem der Ärzte vor Behandlungsbeginn die Hände gewaschen haben, mache ich das immer noch hin und wieder. Bei den Lavabos hängt übrigens die gleiche Beschreibung, wie Hände desinfiziert werden sollten, wie wir sie auch haben. Desinfektionsmittel habe ich jedoch höchst selten gesehen.

Sobald wir dann die weissen Kittel angezogen haben, sind wir bereit. (Obwohl wir in meinen Augen dann mehr wie Witzfiguren aussehen mit den übergrossen Kutten und den kaum sichtbaren Hosen drunter.)

Die meisten Ärzte haben die Nadeln pro Patient in einer Glasphiole, darin ein Zettel mit Nummer oder Namen des Behandelten. Zuunterst ist etwas Watte, dann die Nadeln, verschlossen wieder mit Watte. Ich weiss nicht genau, woher die Nadeln von einem neuen Patienten kommen, wohl aus einem Reservoir von sterilen Nadeln. Mir sind schon einmal Nadeln heruntergefallen. Die wurden dann mit einem Alkohol-Wattebausch abgerieben und weiterverwendet.
Zuerst wird die Körperstelle mit Alkohol abgewischt und dann gleich die Nadeln gesetzt. Manchmal zeigen uns die Ärzte mit dem Abwischen auch an, wo die Nadel hingesteckt werden soll.

Palpiert wird eher mehr bei der Wirbelsäule – hier kam sogar schon einmal ein Lineal zur Bestimmung des 4. Lendenwirbels in Einsatz! Am restlichen Körper arbeiten sie meist mit Augenmass.

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